Einspeisung bei Balkonkraftwerken – lohnt sich das? Alles, was du wissen musst

Balkonkraftwerke erfreuen sich seit einigen Jahren in Deutschland wachsender Beliebtheit. Sie bieten eine einfache Möglichkeit, selbst Strom zu erzeugen und so die Stromrechnung zu senken. Doppelt spart, wer den überschüssigen Strom einspeist. Aber lohnt sich das wirklich? Und was muss man dabei beachten?

Wie viel Geld kannst du durch Einspeisung deines Balkonkraftwerks wirklich dazuverdienen?

In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte zur Einspeisung bei Balkonkraftwerken – inklusive rechtlicher Hinweise, Tipps zur Optimierung und nützlicher Quellen.


Wie viel Leistung darf mein Balkonkraftwerk generell produzieren?


Ein Balkonkraftwerk ist eine kompakte Photovoltaikanlage mit einer Leistung von meist 300 bis 800 Watt. Es wird in der Regel einfach an eine Steckdose angeschlossen und versorgt Geräte im Haushalt direkt mit Strom – ganz ohne aufwändige Elektroinstallationen. Seit Januar 2025 darfst du problemlos Balkonkraftwerke bis zu 800 Watt an deinem Stromnetz anschließen. Alles Weitere zu rechtlichen Vorgaben findest du auf unserem Ratgeber „Rechtliches und Gesetze zu Balkonkraftwerken“.

Tiefergehende Informationen findest du zum Beispiel auf der Webseite der Verbraucherzentrale.


Kann ich Strom aus dem Balkonkraftwerk ins Netz einspeisen?
Ja, das ist möglich. Sobald dein Haushalt den erzeugten Strom nicht komplett verbraucht, fließt der Überschuss automatisch ins öffentliche Netz – sofern dein Netzanschluss korrekt eingerichtet ist. Dafür ist keine Spezialtechnik nötig, da handelsübliche Wechselrichter den Strom netzkonform einspeisen.

Quelle: Umweltbundesamt


Bekomme ich Geld für den eingespeisten Strom?
Theoretisch ja – praktisch eher selten. Laut Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist eine Einspeisevergütung möglich, aber an Auflagen geknüpft:

  • Du brauchst einen Zweirichtungszähler. Dieser misst den Strom, wie der Name schon sagt, in beide Richtungen, also auch bei der Einspeisung.
  • Du musst die Anlage im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registrieren.
  • Ein Einspeisevertrag mit deinem Netzbetreiber ist erforderlich.

Für Kleinstmengen von wenigen kWh lohnt sich dieser Aufwand in der Regel nicht. Die Vergütung beträgt nur wenige Cent pro kWh, was bei einem Balkonkraftwerk kaum mehr als 5–15 € pro Jahr ausmacht. Einige Netzbetreiber wie Westnetz oder Bayernwerk bieten dennoch vereinfachte Verträge für Mini-Einspeiser an.

Quelle: PV Magazine, Bundesregierung


Was passiert mit ungenutztem Strom, wenn ich keine Vergütung bekomme?
Der überschüssige Strom wird unentgeltlich ins Netz eingespeist. Du bekommst kein Geld, aber der Strom ist auch nicht verloren – er wird direkt von Nachbarn oder öffentlichen Verbrauchern genutzt. Das EEG erlaubt diese „Spende“, sofern du deine Anlage korrekt angemeldet hast.

Quelle: Bundesregierung


Wie kann ich den Eigenverbrauch optimieren?
Da sich die Einspeisung kaum lohnt, solltest du versuchen, möglichst viel selbst zu verbrauchen. Laut co2online.de lassen sich durch Eigenverbrauch bis zu 150 € pro Jahr einsparen:

Das geht mit ein paar einfachen Maßnahmen:

  • Verwende stromintensive Geräte wie Waschmaschine oder Spülmaschine tagsüber.
  • Nutze Zeitschaltuhren oder smarte Steckdosen.
  • Denk über kleine Batteriespeicher nach (aktuell noch teuer, aber sinkende Preise erwartet).
  • Weitere tipps zu eigenverbrauch findest du hier.

Fazit: Einspeisung – verschenkt oder sinnvoll?
Die technische Einspeisung funktioniert problemlos. Doch solange keine standardisierte Vergütung etabliert ist, lohnt sich die Mühe für die meisten Besitzer nicht wirklich. Stattdessen solltest du versuchen, möglichst viel Strom selbst zu verbrauchen – denn das spart bares Geld.

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FAQ – Häufige Fragen zur Einspeisung

Muss ich einen speziellen Zähler haben?
Nur wenn du Geld für die Einspeisung willst. Für reinen Eigenverbrauch reicht ein digitaler Zähler mit Rücklaufsperre.

Ist eine Anmeldung Pflicht?
Ja, laut EEG und NAV musst du auch kleine Anlagen anmelden – selbst ohne Einspeisevergütung.

Wie viel Strom bleibt ungenutzt?
Laut dem Umweltbundesamt erzeugt ein 800‑W‑Balkonkraftwerk rund 532 kWh/Jahr, von denen im Durchschnitt nur etwa 45 % (≈240 kWh) direkt im Haushalt verbraucht werden – rund 292 kWh fließen ungenutzt ins öffentliche Netz.

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